21.04.2016 Interkommunales Gewerbegebiet am Seehof?
Interkommunales Gewerbegebiet am Seehof?
Eine Zusammenarbeit von Kommunen bei der Vermarktung von Gewerbeflächen ist grundsätzlich sinnvoll – wenn eine Kommune Interessenten hat und die andere Gewerbeflächen.
Auf den ersten Blick also eine gute Idee, den Seehof, eine Fläche direkt an der Autobahn, mit Karlsruhe gemeinsam zu „entwickeln“. Eine kürzlich vorgestellte Machbarkeitsstudie empfiehlt dort „Nutzungen im wertschöpfungsintensiven, wissensbasierten oder High-Tech-Bereich“. Auf den zweiten Blick erkennt man, dass es sich bei diesem „wertvollen Gewerbe-Standort“ um die Grünzäsur zwischen Ettlingen und Karlsruhe handelt!- um Wiesen, die bei Hochwasser geflutet und deshalb von jeder Bebauung frei gehalten werden sollten – um Landmarken, die uns zwei unabhängige Städte erfassen lassen. In Ettlingen könnten „Interessenten im wertschöpfungsintensiven, wissensbasierten, oder High-Tech-Bereich“ bereits heute tausende leer stehende Quadratmeter Büroflächen anmieten - leider hält sich das Interesse in Grenzen. So wäre ein sinnvoller erster Schritt zu „interkommunaler Kooperation im Gewerbebereich“ eine Initiative die sich bemüht ungenutzte Gewerbeflächen und Interessenten
zusammenzubringen. Das würde Arbeitsplätze schaffen, Gewerbesteuer generieren und bereits vorhandene Infrastruktur auslasten, sowie Grünzäsuren und Retentionsflächen schützen.
Die angestrebte Lösung sieht anders aus:
Karlsruhe will eigene Freiräume erhalten – Ettlingen baut sich ein. Für die ökologische Folgen und die Kosten verfehlter Planungen haftet die Gesamtgesellschaft.
Barbara Saebel, Fraktionsvorsitzende