Waldbronner Haushaltsplanentwurf 2025: Herausforderungen und Entscheidungen 25. November 202425. November 2024 In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat uns das Rechnungsamt erneut die angespannte Finanzlageder Gemeinde Waldbronn vor Augen geführt. Nach aktueller Planung wird für Ende 2028 eineLiquiditätslücke von rund 4,1 Millionen Euro erwartet. Dies, obwohl der Gemeinderat bereitsMaßnahmen im Ergebnishaushalt und wichtige Investitionsprojekte im Gesamtwert von 14,3Millionen Euro für den Zeitraum 2025 bis 2028 gestrichen oder verschoben hat.Hebesätze für Grund- und GewerbesteuerDie Hebesätze für die Grundsteuer A und B wurden festgesetzt. Die Festsetzung sollaufkommensneutral erfolgen, d.h. durch die Reform sollen im kommenden Jahr keineMehreinnahmen für die Kommune generiert werden. Einstimmig folgte der Gemeinderat demBeschlussvorschlag der Verwaltung. Unabhängig davon wird es teilweise zu Verwerfungen kommen.Eigentümerinnen und Eigentümer von großen Grundstücken werden ab dem kommenden Jahrbeachtlich mehr, Eigentümerinnen und Eigentümer von kleineren Grundstücken oder Wohnungenweniger Grundsteuer bezahlen müssen.Unabhängig davon muss sich der Gemeinderat überlegen, wie er grundsätzlich mit der Grundsteuerund der Gewerbesteuer in Bezug auf Erhöhungen umgeht. Noch immer hat die Gemeinde trotz vielerAnstrengungen zur Haushaltskonsolidierung voraussichtlich keinen genehmigungsfähigen Haushaltvorzuweisen, noch immer übersteigen die laufenden Ausgaben der Gemeinde die laufendenEinnahmen bei Weitem.Die Gemeindeverwaltung schlug daher vor, eine Absichtserklärung durch den Gemeinderatbeschließen zu lassen, die Grund- und Gewerbesteuer in den kommenden Jahren schrittweise zuerhöhen. Wohlgemerkt, es sollte eine Absichtserklärung beschlossen werden, nicht mehr und nichtweniger. Die endgültige Abstimmung, ob es überhaupt zu Erhöhungen kommen muss, darüber sollteim Jahre 2026 beraten und beschlossen werden. Diese fiktiven Mehreinnahmen hätten dann in dieFinanzplanung für 2026–2028 einfließen können. Unsere Fraktion hat den Vorschlag der Verwaltungunterstützt. Begründet haben wir dies unter anderem damit, dass so der Rechtsaufsichtsbehördebeim Landratsamt vermittelt werde, dass der Gemeinderat neben vielen Ausgabenkürzungen auchbereit ist, Steuererhöhungen in allen Bereichen zu beschließen. Eine Mehrheit im Gemeinderat hatdiese Absichtserklärung gegen unsere Stimmen abgelehnt.Dies bedauern wir, wir halten diese Vorgehensweise für nicht konsequent und auch nicht gerecht!Zur Erinnerung: Die Kinderbetreuungs- und Hortgebühren wurden in einer der letzten Sitzungen desGemeinderates überproportional erhöht und Familien mit Kindern damit belastet. Ein Antrag unsererFraktion, hier mit Maß zu handeln, wurde von den anderen Fraktionen abgelehnt.Nun soll also bei Grund- und Gewerbesteuer alles beim Status Quo bleiben. Ehrlicher wäre esgewesen, alle Bereiche der Gesellschaft in unserer Gemeinde gleichmäßig an derHaushaltskonsolidierung zu beteiligen! Aus unserer Sicht wurde hier eine wichtige Chance verpasst,zumal die Absichtserklärung auch keine rechtliche Bindung gehabt hätte.
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