Barrierefreiheit ist in Malsch ein wichtiges Thema. Der Seniorenrat setzt sich dafür ein, indem er die Interessen älterer Menschen vertritt. Im neuen Mobilitätskonzept gehört sie zu den obersten Zielen: breite und niveaugleiche Gehwege, sichere Querungen, Sitzbänke entlang der Wege. Und auch konkret wird investiert: Vier Bushaltestellen – darunter „Am Hänfig“ in Malsch – werden derzeit barrierefrei umgebaut.
Doch während Papiere und Projekte Barrierefreiheit hochhalten, erlaubt die Praxis Ausnahmen. Jüngst stimmte der Technische Ausschuss der Nutzungsänderung eines Bekleidungsgeschäfts in eine Pizzeria ohne barrierefreien Zugang zu. Zu unwirtschaftlich, zu wenig Platz, hieß es. Konkret bedeutet das: ein Stück weniger Zugänglichkeit. Für Menschen mit Rollator, im Rollstuhl oder mit Sehschwäche kann schon eine nicht abgesenkte Bordsteinkante den Unterschied zwischen Teilhabe und Ausschluss machen.
Malsch altert. Genau deshalb hat der Gemeinderat den Seniorenrat eingerichtet. Genau deshalb betont das Leitbild im Mobilitätskonzept die Barrierefreiheit. Aber solange einzelne Entscheidungen Befreiungen zulassen, bleibt sie mehr Anspruch als Realität.
Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung. Wer sie verwässert, baut neue Hürden – und die treffen am Ende die ganze Gemeinde.
B‘90/Die Grünen – Ortsverband Malsch
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