Corona und die Waldbronner Gemeindefinanzen

Die finanzielle Situation der Gemeinde kann man getrost als ausgesprochen schlecht bezeichnen. War der Haushalt schon ohne Corona sehr angespannt, so sind nun durch die Corona-Krise weitere schwerwiegende Einbrüche bei der Gewerbesteuer sowie Rückgänge bei der Einkommenssteuer und bei anderen Steuern zu befürchten, wie unser Kämmerer Philippe Thomann in der Gemeinderatssitzung erläuterte. Genaue Zahlen gibt es zwar noch nicht, aber schon jetzt ist eine Erhöhung des Kreditrahmens absehbar und wohl unausweichlich. Eine Haushaltssperre, wie ihn die Verwaltungen einiger Nachbarkommunen bereits verhängt haben, würde nach Ansicht des Kämmerers nichts bringen, wenn die Kommune sich auf unaufschiebbare  Ausgaben und die Erledigung von Pflichtaufgaben beschränkt. Im Sommer soll ein Nachtragshaushalt mit weitreichenden Sparvorschlägen aufgestellt werden, der die Daten der Mai-Steuerschätzung berücksichtigen wird. Trotz dieser für den Haushalt trüben Zukunftsaussichten musste der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung einige  kostenträchtige Entscheidungen wie Beschaffung der Drehleiter für die Feuerwehr, Erdarbeiten für den Friedhof in Etzenrot und Auftrag von Asphalt auf Straßen in Busenbach fällen, weil die Arbeiten (Friedhof Etzenrot), dringend  notwendig sind oder weil – wie im Falle der Straßensanierungen – bereits Vorarbeiten geleistet wurden.  Bei der Drehleiter galt es u.a. die Zusage von Landes- und Kreiszuschüssen zu wahren. Wir Grünen haben diesen Posten, wenn auch mit Bedenken, mehrheitlich zugestimmt. Wir hoffen nun, dass finanziell gravierende Entscheidungen erst wieder nach Verabschiedung des Nachtragshaushalts anstehen.

(Text: Karola Keitel)

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