Der Waldbronner Wald ist jung

Nach dem Weihnachtssturm „Lothar“, der 1999 in unserem Wald wütete und viele Altbäume geworfen hat, hat sich bei uns inzwischen ein junger Wald aufgebaut. Fast 50 % der Bäume sind jünger als 40 Jahre. Das ist heute, in Zeiten, in denen der Klimawandel besonders alten Bäumen zu schaffen macht, von Vorteil. Das und noch viel mehr über unseren Wald erfuhren wir durch Forstamtsleiter, Martin Moosmayer und Revierleiter Joseph Mayer, die dem Gemeinderat zur Waldwirtschaft berichteten. Der Anteil von Schadholzhieben ist mit 25 % recht hoch, liegt aber unter dem Landesdurchschnitt. Hier macht sich die Jungend des Walds bemerkbar. Nachteil ist, dass es zu wenige alte Bäume gibt. Gesunde alte Bäume, die einen hohen ökologischen Wert haben, müssen deshalb möglichst geschont werden. „Was das anbelangt, sind wir die „Bestatter“, denn wir schlagen alte Bäume dann, wenn sie krank, aber ihr Holz noch verwertbar ist“, so Martin Moosmayer. Auch von den Baumarten her ist unser Wald relativ stabil aufgebaut. Der Nadelholzanteil, der in den 1970er Jahren noch bei ca. 70 % lag, hat zugunsten von Laubholz abgenommen. Auf 46 % der Fläche gibt es Naturverjüngung, allerdings herrscht hier die Buche vor, die infolge des Klimawandels wohl nicht mehr so gut gedeihen wird. Hier sollten zukünftig andere Laubbaumarten „rausgepflegt“ bzw. neu angepflanzt werden, von denen eine größere Hitzeresistenz erwartet wird, z.B. Elsbeere, Eiche, Spitzahorn und Winterlinde. 

Die Waldwirtschaft schließt in diesem Jahr mit einem Plus von rund 50.000 € ab. Im nächsten Jahr wird mit einem Minus von ca. 30.000 € gerechnet. Auf unsere Frage, ob wir nicht auch mit einem geringeren Hiebsatz auskämen, bekamen wir die Antwort, dass man die Höhe des Hiebsatzes benötige, um auch flexibel auf Schadholzanfall reagieren zu können. Bei einem zu niedrigen Hiebsatz, müsste andernfalls öfter nach oben korrigiert werden. Bezogen auf die Fläche bedeutet der Hiebsatz von 2.100 Festmetern 6,7 Erntefestmeter je Hektar, der jährliche Nachwuchs beträgt 8,4 Erntefestmeter je Hektar, so dass durchaus von einem Nachhaltigkeitshiebsatz gesprochen werden könne.

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