Der öffentliche Raum ist ein Versprechen. Er gehört allen – theoretisch. In der Praxis aber wird er oft von denen dominiert, die am lautesten und schnellsten sind. Jetzt beginnt auch Malsch, dieses Versprechen neu zu denken: Wie kann ein Ort aussehen, in dem sich Menschen zu Fuß, mit dem Rad, im Rollstuhl, mit dem Kinderwagen oder mit dem Auto gleichberechtigt bewegen können?
Gemeinsamer Raum statt Nebeneinander
Eine gerechtere Verteilung des öffentlichen Raums bedeutet nicht, dass jemand verliert – sondern dass endlich alle Platz bekommen. Wenn Wege sicher, barrierefrei und angenehm sind, werden sie genutzt. Kinder laufen selbst zur Schule, Menschen erledigen mehr Wege zu Fuß und auf der Bank vor dem Haus bleibt man im Gespräch hängen. Mobilität wird wieder Teil des Alltags – nicht Stressfaktor, sondern Lebensqualität.
Der Raum als soziales Gut
Öffentlicher Raum ist mehr als Verkehrsfläche: Er ist Treffpunkt, Aufenthaltsort, Klimaausgleich und Teil des Zusammenlebens. Wer ihn gerechter verteilt, schafft Orte, die nicht nur funktionieren, sondern gut tun. Nicht jeder Quadratmeter muss „verkehren“ – manche dürfen einfach nur schön sein.
Veränderung mit Augenmaß
Veränderungen sind selten bequem. Aber wenn Gehwege breiter, Querungen sicherer und Plätze einladender werden, profitiert die Mehrheit – auch die, die weiter auf das Auto angewiesen sind. Weniger Konflikte, klare Strukturen, mehr Rücksicht: So entsteht Alltag, der für alle funktioniert.
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