Aus dem Beirat für nachhaltige Entwicklung und Agenda 21 Waldbronn

Der Beirat für nachhaltige Entwicklung und Agenda 21 – vormals „Umweltbeirat“ – kam am 16. Juli zu seiner ersten Sitzung zusammen. Das Gremium besteht aus 5 Mitgliedern des Gemeinderats (aus jeder Fraktion ein Sitz) und 4 sachkundigen Bürger*innen. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wird durch Beate Maier-Vogel vertreten. Der Beirat hatte mehrere gewichtige Themen zu beraten, wir gehen hier auf zwei davon ein:

Wie geht es weiter in Sachen Wärmenetz für Waldbronn?

Mario Doniat, seit Kurzem im Fachbereich II der Gemeindeverwaltung zuständig für Umwelt- und Klimaschutz, gab Auskunft über den Stand der Planungen. Richtschnur für alle Maßnahmen ist der von der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe erstellte Energieplan. Mit hoher Priorität sind hierin Maßnahmen für ein Wärmenetz vorgesehen. Wir Grünen hatten mit unserem Antrag Entwicklung einer leitungsgebundenen erneuerbaren Wärmeversorgung im April 2023 auf die Dringlichkeit hingewiesen und konkrete Vorschläge für die nächsten Schritte gemacht. Einer der aus unserer Sicht vielversprechendsten Punkte war darin ein Verbundnetz aus Albtherme und SRH-Klinik. Nun berichtete Herr Doniat über Gespräche, die mit verschiedenen Firmen geführt worden sind, um ein solches Wärmenetz zu verwirklichen – bisher leider nicht mit ausreichendem Erfolg. Allerdings führte er auch aus, dass für die Albtherme zurzeit eine Insellösung diskutiert wird.

Dies hielt Prof. Peter Radgen (sachkundiger Bürger) nicht für zielführend und regte an, intensivere Vernetzungsgespräche mit allen Beteiligten zu führen. Denn in absehbarer Zeit müssten alle Einrichtungen schon aus wirtschaftlichen Gründen dekarbonisieren. Zumindest sollten die Planungen für die neue Energieversorgung der Albtherme einen späteren Verbund mit der SRH-Klinik berücksichtigen. Prof. Radgen empfahl außerdem, die Wahl einer Hybridwärmepumpe für die Albtherme noch einmal zu überdenken – zu Gunsten einer Wärmepumpenlösung ohne zusätzlichen Gaskessel.

Ausgleichsmaßnahmen Rück II

Herr Doniat berichtete über einen Monitoringbericht zu den Ausgleichsmaßnahmen für das ehemalige Baugebiet Rück II. Die in diesem Bericht festgestellten Mängel sollen behoben und die Dauerhaftigkeit mit entsprechenden langfristigen Verträgen mit den Landwirten gesichert werden. Das freut uns sehr, haben wir Grünen doch im Sommer 2023 eine öffentliche Radtour zu den Ausgleichmaßnahmen unternommen, dabei erhebliche Mängel festgestellt und diese dann – in einem Bericht zusammengefasst – an die Verwaltung geschickt. Karola Keitel (sachkundige Bürgerin) wies darauf hin, dass es bei den Ausgleichsmaßnahmen für andere Baugebiete erhebliche Mängel gebe, die ein ebenfalls auf Antrag der Grünen erstellter Bericht zutage gefördert hatte, auf dessen Basis der AUT im November 2022 beschlossen hatte, dass alle 4 Jahre ein Monitoring erfolgen müsse.

Fazit nach der ersten Sitzung

Es war eine sehr gute Sitzung – zielorientiert, konstruktiv und informativ. Für die Zukunft ergibt sich für die Gemeindeverwaltung und den Gemeinderat die Chance, die sachkundigen Bürger*innen frühzeitig zu Beratungen hinzuziehen. Denn sie alle sind Experten auf ihren Gebieten! Wir begrüßen sehr, dass Bürgermeister Stalf diese Möglichkeit schon während der Sitzung angedacht hat.

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