Aus dem Umweltbeirat Waldbronn

Die Herbstsitzung des Umweltbeirats war ganz den Entwicklungen im Klimaschutz gewidmet. Dazu konnte unsere Klimaschutzbeauftragte, Frau Blau, einiges Erfreuliche berichten:

-Ausbau PV-Kapazität

Endlich geht es weiter voran mit dem PV-Ausbau auf kommunalen Dächern. Mit den kürzlich beendeten und den noch für dieses Jahr anhängigen Vorhaben erweitert die Gemeinde ihre Erzeugungskapazitäten um 153 Kilowatt auf dann insgesamt 265 kW. Diese Entwicklung muss unbedingt so weiter gehen.

-Gebäudeenergieausweise

In größeren kommunalen Gebäuden mit Publikumsverkehr muss die Gemeinde Energieausweise erstellen und im Gebäude für die Besucher und Besucherinnen gut lesbar anbringen. Die Ausweise sind nun beauftragt und die Aufgabe wird bald erledigt sein.

-European Energy Award (EEA)

Noch in diesem Jahr steht die Rezertifizierung des European Energy Awards an. Durch ihre Anstrengungen im Klimaschutz in den vergangenen Jahren seit der Erstzertifizierung hat die Gemeinde gute Aussichten, ein wesentlich besseres Ergebnis zu erzielen. Insbesondere in der Sparte der kommunalen Gebäude hat die Gemeinde mit Hausmeisterschulungen, Energiemanagement, Installation von PV-Anlagen und nun mit den Energieausweisen aufgeholt. Auch die kürzlich vom Gemeinderat beschlossene Dienstanweisung zur nachhaltigen Beschaffung sowie der Nachhaltigkeitscheck für Gemeinderatsvorlagen bringen der Gemeinde Punkte in der Bewertung für den European Energy Award.

Energieplan – Zwischenstand

Den Zwischenstand zum Energieplan stellte Herr Holdschick von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe vor. Der Energieplan, der zurzeit erarbeitet wird, erhebt die Bedarfe an Wärme und Strom im Gemeindegebiet, analysiert die Versorgungsstruktur und macht Aussagen über die Potenziale an erneuerbaren Energien. Mit dem Instrument „Energieplan“ kann die Gemeinde Ziele definieren und gezielte Maßnahmen entwickeln, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Was das Potenzial an erneuerbaren Energien in Waldbronn anbelangt, so ist bereits jetzt klar, dass es Waldbronn nicht schaffen wird, mit eigenen EE-Anlagen bilanziell Klimaneutralität zu erreichen, denn es gibt bei uns keine Potenzialflächen für Windkraft (5 Anlagen würden für unseren Strombedarf ausreichen) und keine Möglichkeit für eine größere Tiefengeothermieanlage. Die Gemeinde kann das aber durch Beteiligungen an entsprechende EE-Anlagen in der Region ausgleichen. 

Energiekrisenstab

Um den Problemen, die mit der Energieknappheit einhergehen, zu begegnen, hat die Gemeindeverwaltung einen „Krisenstab“ eingerichtet. Dieser hat einen umfangreichen Maßnahmenkatalog aufgestellt, der nahezu 100 einzelne Maßnahmen aufführt. Der Katalog enthält neben den gesetzlich geforderten Temperaturbegrenzungen viele weitere Einsparvorschläge wie Nutzungsüberprüfungen der Räumlichkeiten, Energiesparcheck, hydraulischer Abgleich der Heizungen, Dichtigkeitsprüfungen und vieles mehr. Die einzelnen Maßnahmen sind priorisiert und die jeweils Verantwortlichen aufgeführt. Wir halten das für eine sehr gute Vorgabe und hoffen, dass sie auch die notwendigen Erfolge bringt – schließlich hatten wir mit unserem Antrag „Maßnahmenplan für die Gas- und Energiekrise“, den wir vor der Sommerpause gestellt hatten, genau dies im Sinn.

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