Haushaltsrede 2014 20. Dezember 20134. Februar 2020 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, hier nun einige Facetten des Haushaltsplans 2014 und der Ereignisse des vergangenen Jahres aus GRÜNER Sicht: Ich beginne mit einem Zitat von Willy Brandt, er hätte heute seinen 100. Geburtstag: Wir wollen mehr Demokratie wagen. Wir werden unsere Arbeitsweise öffnen und dem kritischen Bedürfnis nach mehr Information Genüge tun. Viele Aussagen seiner Antrittsrede als Bundeskanzler 1969 sind nicht nur historisch bedeutsam, sondern ausgesprochen aktuell F nicht nur im bundespolitischen Kontext, sondern auch auf Kommunaler Ebene. Demokratie ohne Transparenz geht nicht. Trotzdem werden Entscheidungen auch in unseren städtischen Gremien gern nichtF öffentlich gefällt, obwohl keineswegs immer Persönlichkeitsrechte zu schützen sind. Wenn die Presse dann doch etwas herausgebracht hat, verspürt unsere Rathausspitze großen Verdruss und bläst zum Halali auf den vermeintlichen Verräter. Auch hier gibt es weltweite Parallelen. Aber wie können Bürger sich demokratisch beteiligen, wenn sie gar keine, nur einseitige, oder zu späte Informationen haben? Bürgerinformationsveranstaltungen sind gut, aber sie müssen vor einer Entscheidungsfindung stehen und nicht danach. Wir könnten den Sachverstand unserer Bürger nutzen und der DemokratieFMüdigkeit vorbeugen, wenn wir Bürger frühestmöglich einbeziehen. Über Angelegenheiten die ALLE oder sehr viele betreffen, sollten Bürger auch direkt abstimmen können. Die Meinungen werden dann häufig quer durch die Parteien gehen, aber 2 das wäre sicher kein Schaden, sondern sachdienlich. Einen konkreten Vorschlag hierfür will ich nachher noch unterbreiten. Nun zum Haushalt Unsere wichtigsten Einnahmen, aus Steuern, Finanzausgleichszahlungen Zuweisungen von Bund und Land Gebühren, PachtF und Konzessionsabgaben befinden sich seit 2 Jahren konjunkturell bedingt auf hohem Niveau. Wir erwarten hier gegenüber dem Krisenjahr 2009 eine Steigerung von 75 Mio € auf 96 Mio € in 2014. Entsprechend konnten wir in den letzten 3 Jahren wieder positive Zuführungsraten erwirtschaften, und unsere Rücklagen aufstocken, auf gegenwärtig etwa 21,7 Mio €, um mittelfristig sanieren und investieren zu können. Zum Planjahr 2014 Das Haushaltsvolumen von 152 Mio € gesamt, gliedert sich in 132 Mio € im Verwaltungshaushalt, (hier sind allerdings 11,5 Mio € innere Verrechnungen zwischen einzelnen Verwaltungsabteilungen beinhaltet), und 20 Mio € im Vermögenshaushalt. Das Problem: Der Verwaltungshaushalt soll trotz seiner hohen Einnahmen lediglich 7,6 Mio € für die Investitionen des Vermögenshaushalts beitragen, außerdem werden 2 Mio € an Zuschüssen erwartet. Weitere 6 Mio € sollen den Rücklagen entnommen werden und für 2,8 Mio € sollen städtische Grundstücke verkauft werden. Angesichts der guten konjunkturellen Entwicklung und der hohen Einnahmen sehen wir sowohl die hohe geplante Rücklagenentnahme als auch den Ausverkauf der Ettlinger Landschaft kritisch. Zudem belasten uns gute Einnahmen jeweils im 3 übernächsten Jahr mit höheren Finanzausgleichszahlungen, was problematisch wird, falls die Wirtschaft sich dann aktuell in einer Talsohle befindet. Die künftige konjunkturelle Entwicklung lässt sich kommunal nicht beeinflussen. Deshalb sollten weiterhin Sparbemühungen unternommen und neue Ausgaben strikt am zu erwartenden Nutzen für die Bürgerschaft gemessen werden. Hier besteht unseres Erachtens ein Ungleichgewicht. Gleichzeitig sollte, um künftig Handlungsfähig zu bleiben, die Einnahmesituation verbessert werden. Da die Kommune viele neue Aufgaben übernommen hat, die den Unternehmen direkt zu Gute kommen, wie z.B. der umfangreiche Ausbau der Kinderbetreuung, halten wir eine moderate Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes um 10 Punkte auf dann 360 für sinnvoll. Wir sehen aber auch den Zusammenhang guter Gewerbesteuereinnahmen mit der expansionsfreudigen Gewerbeansiedlungspolitik der letzten Jahre, die einseitig zu Lasten der Umwelt geht, unsere Äcker und Grünzäsuren unter Beton begräbt und den Klimawandel vorantreibt. Um aus dem Teufelskreis immer mehr Umwelt zerstören zu müssen, um immer höhere Steuereinnahmen zu generieren herauszukommen, hilft nur insgesamt sparsamer und nachhaltiger zu wirtschaften. Deshalb haben wir voller Überzeugung alle strukturellen Sparanstrengungen, unseres Oberbürgermeisters unterstützt und Vorschläge unterbreitet. Wir haben u.a. Zuschüsse für Schlossfestspiele und Vereine gesenkt und seit Jahren gilt eine teilweise Stellenbesetzungssperre. Allerdings hatten wir nun in diesem Jahr den Eindruck, sie selbst Herr Oberbürgermeister haben ihre Sparziele nicht mehr so ernst genommen. 4 Dagegen sollte allerdings ihre eigene Überzeugung sprechen, daß unsere mittelfristige Finanzplanung bisher weitgehend Kreditfinanziert ist. Das heißt, vielen Wünschen steht wenig Geld gegenüber. Nun ist diese Planung kein Gesetz und auf die eine oder andere Investition können wir sicher verzichten. Aber dafür kommen dann neue, bisher unvorhersehbare Ausgaben dazu. Die Personalausgaben steigen um ca 1 Million, durch höhere Tarifabschlüsse, durch den Ausbau der Kleinkindbetreuung und weil bei der Feuerwehr um die Tagesverfügbarkeit zu gewährleisten, mehr hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt werden sollen. Allein durch die Schließung des Grundbuchamtes werden 6MA frei, die nun in anderen Bereichen der Verwaltung eingesetzt werden. Das ist nachvollziehbar. Mit einiger Sorge sehen wir aber die stete Entwicklung hin zu Langzeitarbeitskonten, auf denen Mitarbeiter Guthaben bis zu einem Jahr geleistete Überstunden besitzen. Diese Dimensionen stellen eine gewaltige Hypothek dar für kommende Haushalte. Und Chronische Überlastung ist ein Gesundheitsrisiko für die betroffenen Arbeitnehmer. Indirekte Personalkosten stecken natürlich auch in den neuen freiwilligen städtischen Beteiligungen Albtalinitiative plus und Citymanager . Hier werden die Personalkosten über städtische Zuschüsse finanziert und mit Einnahmen für die Stadtkasse ist wohl nicht zu rechnen. Die freiwilligen Ausgaben beim Stadtmarketing insgesamt stellen inzwischen selbst die ehrgeizigen Bemühungen von Frau Büssemaker in den Schatten. Wir wollten hier gern einiges streichen, so zum Beispiel 40T€ allein für Radiospots, oder auch weitere 40T€ für ImageF Broschüren, weil wir davon ausgehen, daß der Bürgernutzen gering und unsere Innenstadt recht überschaubar ist, konnten uns aber nicht durchsetzen. 5 Uns wäre wichtiger gewesen mehr an freiwilligen Leistungen für Ettlinger Kinder zu erübrigen. Wir haben zwar Dank unseres jahrelangen Drängens F und auch Dank ihres Engagements Herr Oberbürgermeister, nun nicht nur einen Kinderpass der mit 20 € jährlich! dotiert ist, sondern auch einen Kinderpass plus mit 60 € jährlich! F für Kinder aus Geringverdiener Familien. Allerdings erscheint uns dieses Angebot noch zu gering, damit Nachhilfe nicht nur gesucht werden kann, wenn sie kostenlos ist und nicht jeder Schwimmbadbesuch zum Luxus wird. Unsere Kommune sollte eher bereit sein den Schwachen zu helfen, die Starken können sich meist selbst helfen. Glücklicherweise sind viele Ettlingerinnen und Ettlinger von sich aus aktiv und helfen Menschen in Not und Krisensituationen. So lief die Aufnahme von Flüchtlingen in Ettlingen bisher relativ problemlos. Hier geht unser Dank an viele Helfer, die eine Willkommenskultur entwickelt haben, aber auch an unsere Verwaltungsspitze, die niemals in Frage gestellt hat, daß auch Ettlingen Menschen aufnehmen muß. Zur Unterstützung kleinerer Aktivitäten wie Fahrradreparaturen und Fahrtkosten konnten wir mit im Haushalt 3T€ einstellen. Zur Bevölkerungsentwicklung Wir machen wir uns Gedanken, ob es möglich ist Leerstand zu vermeiden, durch Zuzug jüngerer Menschen. Allerdings stehen wir hier in Konkurrenz zu allen anderen Städten. Wir begrüßen die Studie zum Wohnflächenpotenzial in Ettlingen als Arbeitsgrundlage, aber nicht als Auftrag alle möglichen Flächen zu bebauen. Für uns Grüne liegt das größte Potenzial in bereits bebauten aber über die Jahre nicht mehr genutzten Bereichen unserer Stadt, wie das KöhlerFAreal, die alte Feuerwehr, die Flächen am Stadtbahnhof oder in einigen 6 Jahren das AVGFGelände. Aktuell erhält die Karlsruher Straße ein völlig neues Gesicht. In den Ortsteilen finden sich teilweise noch recht viele unbebaute Privatgrundstücke, die oft für Kinder frei gehalten wurden, die längst woanders wohnen. All diese Grundstücke liegen zentral, verbrauchen keine zusätzliche Landschaft und erzeugen kaum ZusatzFKosten für Infrastruktur. Wichtig erscheint uns angesichts der alternden Bevölkerung die Steigerung des Angebots an barrierefreien Wohnungen durch Um oder Neubau. Die Bebauung städtischer Parks und Grünanlagen lehnen wir strikt ab, weil gerade eine älter werdende Bevölkerung wohnungsnahe Erholungsräume braucht. Für die Zukunft können wir uns eine erneute Bewerbung um eine Landesgartenschau vorstellen. Das ist langfristig gedacht, denn bis 2025 sind bereits alle Schauen vergeben, aber das Grün in und um unsere Stadt wird auch künftig einer der wichtigsten Wohlfühlfaktoren bleiben. Wohnen in Ettlingen ist vergleichsweise teuer. In den letzten 20 Jahren wurden kaum Mietwohnungen neu gebaut, aber bestehende in Eigentumswohnungen umgewandelt. Auch der Ettlinger Stadtrat hat in den letzten Jahren ausschließlich den Erwerb von Bauparzellen zum Eigenheimbau gefördert. Wenn wir aber ein funktionierendes Gemeinwesen ohne soziale Brennpunkte wollen, dann müssen wir sozial gemischte Stadträume zulassen. Ich erinnere hier gern an die letzte Veranstaltung der Architektenkammer in Ettlingen. Wir GRÜNE wollen städtische Grundstücke in guter Lage in Erbpacht für modernen Mietwohnbau zur Verfügung stellen. Eine Möglichkeit wäre das Grundstück am Stehlinhaus. Da sollten wir nochmal drüber reden. 7 Vorbildlich hat die Baugemeinschaft ihren MietwohnungsFBestand im Ferning und in EttlingenFWest in den letzten Jahren energetisch modernisiert und auch unsere Stadtbau wird in den nächsten Jahren in Ettlingen –West nachziehen. Einen neuen Weg auch private Hauseigentümer für energetische Modernisierungsmaßnahmen zu gewinnen geht das Konzept CO2F frei im Quartier (eigentlich müsste es wohl CO2F neutral heißen, denn man will ja im Musikerviertel wohl auch später noch atmen dürfen). Wir wünschen der Energieagentur des Landkreises, unserem neu bestellter Klimamanager und unseren Stadtwerken, Erfolg und viele Anfragen. Der neue FNP wird gegenwärtig erarbeitet. Herr Oberbürgermeister Arnold, wir hoffen sehr, daß Sie sich als turnusmäßiger neuer Vorsitzender des Nachbarschaftsverbandes ebenfalls für ein neues Denken, hin zu einem flächensparenden Umgang mit unserer Landschaft einsetzen werden F und dass wir auch in Ettlingen endlich neue Konzepte für mindergenutzte Altgewerbeflächen erarbeiten, um Unternehmen ansiedeln zu können ohne fortgesetzt neue Flächen zu versiegeln. Ein weiteres großes Thema ist der Lärmschutz in Ettlingen, wir müssen viele Millionen investieren, für lärmreduzierende Maßnahmen in Ettlingen West und Bruchhausen. Deshalb sollten wir bei künftigen Baumaßnahmen im Vorfeld unzumutbare DauerF Beeinträchtigungen vermeiden, wie z.B. bei dem geplanten Wohngebiet oberes Albgrün . Der Verzicht der Firma Aldi auf Umsiedlung erspart den Anwohnern täglich tausende Fahrzeugbewegungen, GeräuschF und Feinstaubemissionen. Die Planungen könnten aber viel weiter sein. Die Anwohner protestieren schon seitdem sie Kenntnis von den Planungen haben und bereits im 8 September hatte unsere Fraktion beantragt auf großflächigen Lebensmitteleinzelhandel zu verzichten und statt eines Gewerberiegels Möglichkeiten für einen Grüngürtel zu prüfen. Natürlich muss hier auch die Firma Bardusch als direkter Anlieger einbezogen werden. Über den Bebauungsplan sollte noch einmal grundlegend diskutiert werden. Leider war damals die einzige Reaktion der Verwaltung der Hinweis auf das fehlende Quorum für unseren Antrag. Wir wünschen uns künftig eine Zusammenarbeit die offen ist für Anregungen aufgrund ihres sachlichen Inhalts und nicht nur auf formalen Zwang reagiert. Bei der Ausweisung weiterer größerer Einzelhandelsflächen ist zu bedenken, dass die Einzelhandelssituation in Ettlingen schon jetzt relativ angespannt ist und sich Geschäfte auch in bester Innenstadtlage nicht mehr so leicht vermieten lassen. Der Internethandel wird zunehmend zur Konkurrenz für zentrenrelevante Sortimente und der Branchenmix hat sich seit dem Weggang von Breuninger nicht mehr richtig erholt. Ein Fortschritt wäre schon, wenn Händler künftig auf Kundenstopper und ähnliche Stolperfallen zugunsten Mobilitätseingeschränkter Bürger verzichten würden und dafür ihre schönen großen Schaufenster wieder zur Warenpräsentation nutzen. Als Bereicherung könnten wir uns auch die Ansiedlung des Mehrgenerationenhauses in Räumen mitten in der Stadt vorstellen, wo jeder vorbeikommt und vielleicht neugierig wird. Warum nicht ein leerstehendes Geschäft nutzen oder aber Räume im Schloss. Das würde Millionen Neubaukosten sparen und die Innenstadt beleben. Die Förderung umweltfreundlicher Mobilität ist uns wesentliches Anliegen, wir wollen die Gleichstellung aller Verkehrsteilnehmer. Die Fortschreibung des Fahrradkonzeptes soll sicherstellen, daß Radwege 9 künftig nicht mehr im Nichts enden. Für Radwegsanierungen wurden auf unseren Antrag zusätzlich 20T€ eingestellt. Außerdem soll es künftig mehr Parkplätze für´s CarFSharing geben, damit mehr Menschen diese flächensparende Mobilität für sich entdecken. Zur Kita und Schulentwicklung in Ettlingen Beim Ausbau der Kinderbetreuung haben wir in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Wir sind auch künftig für eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung, wobei der Bedarf jährlich zu überprüfen ist. Aktuell unterstützen die Überlegungen der Verwaltung zur Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in Ettlingen. Wir haben einen Schülerrückgang von 20% innerhalb weniger Jahre und immer weniger Eltern schicken ihr Kind auf die Hauptschule. wir sollten reagieren und neue integrative Lernmodelle etablieren, die berücksichtigen, dass Kinder mit sehr unterschiedlichen Stärken und Schwächen gemeinsam zu unterschiedlichen Schulabschlüssen geführt werden können. Der Gesamtelternberat empfiehlt die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule, wir Grüne wollen sie aus Gründen der Chancengleichheit und sogar unsere nicht übermäßig revolutionäre Bundesregierung geht von einem 2Fgliedrigen Schulsystem für die Zukunft aus. Eine Mensa am Schulzentrum im Horbachpark sehen auch wir nach 10 Jahren Provisorium in der Albgauhalle als sinnvoll an. Wenn Kinder immer größere Teile des Tages in der Schule verbringen sollte auch ein gepflegter Mittagstisch dazugehören. Hier sehen wir auch die Möglichkeit endlich das von uns immer wieder beantragte Café am See zu verwirklichen. Nun soll es ja schon Pläne geben, die aber zumindest der GR noch nicht kennt. Wir hoffen, sie stellen eine 10 Symbiose aus Zweckmäßigkeit und Ästhetik dar, die sowohl Schülern als auch Spaziergängern kulinarisches Verweilen zur Freude macht. Aber auch das EichendorfFGymnasium soll eine bauliche Verbesserung für die mittägliche Verpflegung der Schüler erhalten. Zur Förderung des Sports Nach vielen Jahren der Planung kommen nun die Sanierung der Albgauhalle und des Sportparks Baggerloch in greifbare Nähe, wir freuen uns mit Schulen und Vereinen. Eine andere in jedem Fall teure Entscheidung ist die über Sanierung oder Neubau unserer Schulschwimmbecken. Die Verwaltung wird uns demnächst die Alternativen unterbreiten. Wir können noch nicht sagen wofür wir votieren werden, aber in jedem Fall dafür dass Schwimmunterricht für alle Grundschüler in Ettlingen auf Dauer möglich ist. Kultur in Ettlingen Wir haben ein reges MusikF und Kulturleben in Ettlingen und setzen uns dafür ein möglichst alle Ettlinger Kultureinnrichtungen auch über finanziell knappe Jahre zu erhalten. Viele Ettlinger sind aktiv in Musikschule und Volkshochschule, Leser der Bibliothek oder Besucher des Seniorenzentrums, oder nutzen die vielfältigen Angebote der Vereine. Die Schlossfestspiele haben es geschafft ihr Publikum auch über 3 Baustellenfestspiele zu unterhalten und trotz aller Beeinträchtigungen künstlerisch anspruchsvolles und innovatives Theater geboten. Wir setzen uns für die Fortführung unter der bewährten Leitung unseres Intendanten Udo Schirmer ein. 11 Die bauliche Sanierung unseres Schlosses ist bis auf weiteres abgeschlossen, die Gerüste fallen, Wir haben unser historisches Erbe gesichert. Nun ist im Inneren ist noch einiges zu tun, um unsere repräsentativsten Räume in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Die Beleuchtung ist teilweise wenig einladend, der Rohrersaal soll auf unseren Antrag endlich Gardinen bekommen. Außerdem gilt es zu überlegen, ob die Nutzung optimiert werden kann. Wer kommt wenn das Stadtarchiv in die Räume des Katasteramtes in die Pforzheimer Straße zieht? Das Dach der Schlossgartenhalle momentan meist verwaist, wäre ein idealer Sommergarten mit Aussicht vielleicht mit Bewirtung inmitten von Blumenrabatten, wir haben beantragt hier mit den umliegenden Gastronomen ein Konzept zu erarbeiten und sind diesmal auf ein positives Echo in der Verwaltung gestoßen. Eine weitere Idee, ein lang zurückliegender gemeinsamen Antrag mit der CDU sind Minifontänen vor unserem Schloss. Sie sollen im Sommer die Innenstadt auch zum Erlebnis für Kinder machen, genau wie die neben dem Rathaus geplanten Treppenstufen die die Alb erlebbar machen sollen. Solche konkreten Maßnahmen halten wir für das beste Stadtmarketing, weil sie Einheimischen und Besuchern gleichzeitig zu Gute kommen. Ein vielfach an uns herangetragener Bürgerwunsch ist eine zentrale Entkalkung unseres Trinkwassers. Wenngleich gesundheitlich unbedenklich, so ist unser Wasser doch überdurchschnittlich hart. Das führt zu Verkalkungen an Armaturen und elektrischen 12 Haushaltsgeräten beziehungsweise zu einem unermüdlichen Kampf unter Einsatz von Filtern, EntkalkungsF und Putzmitteln und privaten Wasseraufbereitungsanlagen um Kalk zu beseitigen. Alle Entkalker und Putzmittel belasten unser Abwasser. Wir könnten unser Trinkwasser zentral entkalken wie Rastatt oder neuerdings auch Bruchsal. Das würde den Wasserpreis erhöhen, andererseits spart es Putzmittel und Arbeitsaufwand. Um die möglichen Varianten zu prüfen und einen Überblick über die Kosten zu erhalten möchten wir eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, die kostet etwa 20T€ und die sollten im Haushalt bereitgestellt werden. Da dies bisher nicht geschehen ist, stellen wir hier nochmals den Antrag. So könnten wir auf der Basis fundierter Zahlen unsere Bürger abstimmen lassen, ob sie die zentrale Entkalkung wünschen. Für interessierte Kollegen und Bürger wollen wir im Januar einen Besuch in Bruchsal anbieten, Frau PetzoldFSchick freut sich bestimmt uns ihr Modell erklären zu können. Der künftige Gemeinderat soll Tablett Computer bekommen um der Papierflut Einhalt zu gebieten. Das ist sicher sinnvoll, allerdings sollten sich auch alle Ämter über ihren Papierverbrauch Gedanken machen. Zu hinterfragen wäre zum Beispiel, ob es noch zeitgemäß ist Unmengen unterschiedlichster Flyer zu erstellen, obwohl alle Ettlinger Termine wöchentlich in unserem hervorragend gestalteten Amtsblatt und auf der Homepage der Stadt nachzulesen sind. Unser Fazit: Wir unterstützen viele Maßnahmen in diesem Haushalt und haben selbst vieles angeregt. Aber die Prioritätensetzung erscheint uns doch unausgegoren. Von Nachhaltigkeit oder finanzieller Konsolidierung kann man nicht wirklich sprechen und auch die 13 soziale Gewichtung ist noch unausgereift. So haben wir uns nach langen Überlegungen entschieden uns zu enthalten. Dem Haushalt der Vereinigten Stiftungen werden wir zustimmen. Dem Haushalt des Eigenbetriebs Abwasser können wir ebenfalls zustimmen. Erfreulich ist, dass nach der weitgehend problemlosen Einführung der gesplitteten Abwassergebühr diese nun sogar leicht gesenkt werden konnte. Um die Instandhaltungskosten unseres Kanalnetzes nicht zu sehr ausufern zu lassen, sollten wir künftige Neubaugebiete und Gewerbeflächen sparsam ausweisen und der Nachnutzung vorhandener Infrastruktur Vorrang einräumen. Diesem Waldhaushalt können wir so wie er uns vorliegt, leider nicht zustimmen, vor zwei Jahren bereits waren wie der Meinung, daß die Einschlagmenge mit 19 Tausend Festmetern zu hoch angesetzt war. und stellten den Antrag auf 16Tausend Festmeter zu reduzieren. Damals wurden wir überstimmt. Im Nachhinein hat der Forst erkannt, dass diese Nutzungsmenge zu hoch angesetzt war, sich dann selbst korrigiert und nur 16 Tausend Festmeter geschlagen. Das soll auch Ziel für 2014 sein. Aber in unserer Vorlage steht dazu: ich zitiere: Der Holzeinschlag im kommenden Jahr wird sich am oberen Limit dessen bewegen, was waldbaulich möglich ist. Und an anderer Stelle: Aufgrund des stark gestörten Altersklassenverhältnisses (der Bäume) verlagern sich die Nutzungen tendenziell in die jüngeren Waldbestände. Als Grund für diesen Einschlag am Maximum wird die gute Binnenkonjunktur und die stabile Nachfrage angegeben. Aber der Wald ist für uns nicht in erster Linie Wirtschaftsgut, sondern unverzichtbares Ökosystem, Heimat unzähliger TierFund Pflanzenarten und für uns Menschen ein Refugium der Ruhe und 14 Erholung. Was wenn nun, zu der vorsätzlichen Nutzung am Limit wieder ein oder mehrere Orkane der Stärke von Lothar oder Wiebke unsere Wälder heimsuchen? Klimaforscher gehen davon aus, das die Wahrscheinlichkeit dafür steigt. Der zu erwartende Gewinn steht in keinem Verhältnis zum Raubbau an der Natur. Als wir voriges Jahr informiert wurden, daß der Forst die Einrichtung von Inseln plant in denen Bäume sich selbst überlassen bleiben sind wir nicht davon ausgegangen, daß wir alte Bäume dann nur noch als Inseln finden werden. Wir meinen, gute Arbeit unseres Forstes bedeutet nicht hohe Erlöse aus Holzverkauf, sondern bewußte Förderung der Artenvielfalt und des ökologischen Gleichgewichtes im Wald. Unser Gemeinderat hatte sich schon vor Jahren darauf verständigt, die ökologische und die Erholungsfunktion des Waldes vor der ökonomischen Nutzung zu sehen, waren das Lippenbekenntnisse? Gegen die Windenergienutzung sind so viele Freunde des Waldes und der Natur aufgetreten, vergessen die ihr Engagement gleich wieder, wenn es um Einnahmen aus der Forstwirtschaft geht? Wir nehmen all diese Überlegungen sehr ernst und beantragen deshalb, den planmäßigen Holzeinschlag auf 13Tausend Festmeter zu senken. Bleibt mir noch mich für Ihre Aufmerksamkeit zu bedanken. Mein Dank geht an die Bürger, die uns mit Anregungen Vorschlägen und Kritik unterstützt haben, an die Verwaltung und Kollegen, besonders aber an meine eigene Fraktion, für die gute und menschlich angenehme Zusammenarbeit in den letzten viereinhalb Jahren, es wird heute unsere letzte HHFVerabschiedung in dieser Zusammensetzung. 15 Im Namen meiner Fraktion wünsche ich Ihnen Allen ein Frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue JahrBarbara Saebel
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