Der Gemeinderat Waldbronn hat sich in seiner jüngsten Sitzung ausführlich mit der Zukunft des Jugendtreffs und der offenen Jugendarbeit in der Gemeinde befasst. Dabei wurde deutlich: Die offene Jugendarbeit bleibt ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Kinder- und Jugendförderung – und sie soll weiterhin durch den Trägerverein Jugendarbeit Karlsbad / Waldbronn geführt werden. Auch wir Grünen haben uns dafür ausgesprochen.
Gerade in Zeiten, in denen psychische Belastungen und Erkrankungen bei jungen Menschen nachweislich zunehmen, ist eine niedrigschwellige, verlässliche und professionell begleitete Jugendarbeit unerlässlich. Für diese Aufgabe braucht es qualifiziertes sozialpädagogisches Personal, das jungen Menschen zuhört, sie unterstützt und ihnen Perspektiven bietet.
Zugleich zeigt die Analyse der vergangenen Jahre und die aktuelle finanzielle Situation des Trägervereins, dass es Defizite in der Leitungspraxis des Trägervereins gibt. Ohne vorherige Abstimmung mit der Gemeinde Waldbronn wurde ein höherer Personalumfang aufgebaut, ohne dass entsprechende Mittel beantragt oder hinterlegt waren. Daher ist es nun notwendig, klare Strukturen und finanzielle Rahmenbedingungen zu schaffen.
Der Verwaltungs- und Sozialausschuss hatte sich im Vorfeld der Gemeinderatssitzung beraten und sichauf ein Budget von 300.000 Euro für 2026 sowie auf eine Reduktion des Fachpersonals auf 2,5 Stellen geeinigt. Wir Grüne standen zu diesem Ergebnis und hätten diese klare Regelung bevorzugt.
Eine knappe Mehrheit des Gemeinderats hat sich dann für eine alternative Konstruktion für 2026 ausgesprochen: 340.000 Euro, davon 40.000 Euro unter Sperrvermerk, die nur freigegeben werden, wenn dem Trägerverein die Einsparung einer halben Stelle für die Jugendarbeit in Waldbronn nicht gelingt. Derzeit laufen Gespräche mit der Gemeinde Karlsbad, diese für die dortige offene Jugendarbeit einzusetzen. Karlsbad hatte signalisiert, hierfür eigene Stellen aufzubauen. Dadurch erscheint die Reduktion von drei auf 2,5 Fachkraftstellen in Waldbronn vertretbar, da sich der Personalumfang lediglich innerhalb des Trägervereins verschieben dürfte. Gleichzeitig eröffnet dies Chancen, die interkommunale Zusammenarbeit künftig zu stärken und weiterzuentwickeln. Für uns signalisiert dieser Beschluss schon jetzt Zweifel an der Zusammenarbeit statt Vertrauen in die Vereinbarung zu setzen. Sollte die Kooperation scheitern, wäre das Thema ohnehin erneut im Gemeinderat zu beraten. Formularbeginn
Positiv ist der Auftrag an den Trägerverein, künftig 0,2 Stellen für seine Geschäftsführung einzuplanen. Ebenso wurde die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit Karlsbad aufzunehmen, um einen Betreibervertrag zu verhandeln. Auch die geplante Übernahme des Kinderferienprogramms der Gemeinde durch den Trägerverein oder dessen Unterstützung haben wir mitgetragen. Denn in der Einbindung pädagogischer Expertise sehen wir großes Potenzial. Den überplanmäßigen Mitteln in Höhe von 20.000 Euro für 2025 haben wir zugestimmt, um den Übergang bis zur Neuregelung 2026 sicherzustellen.
Mit den Beschlüssen wurde ein erster Schritt getan, um die offene Jugendarbeit in Waldbronn auf ein verlässliches Fundament zu stellen.
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