Kaum ein Thema wurde in der jüngsten Vergangenheit so kontrovers und mit so viel Emotionen diskutiert, wie die Standortfrage für das Feuerwehrhaus. Wir Grünen haben uns dabei für die Standorte eingesetzt, die auf einer bereits versiegelten Fläche liegen. Das war zunächst der Standort Talstraße und nachdem dieser mit Gemeinderatsmehrheit gegen unsere Stimmen gekippt worden war, der Standort beim Freibad. Dieser ist, wie alle wissen, durch einen Bürgerentscheid aus dem Rennen genommen worden.
Die Tatsache, dass es uns nicht gelungen ist, einen Standort mit bereits versiegelter Fläche durchzusetzen, schmerzt uns sehr. Uns bleibt nach langem Hin und Her nur noch die Wahl zwischen zwei Standorten auf der grünen Wiese. Für uns ist das eine Wahl zwischen Pest und Cholera.
Wir haben vor einiger Zeit darum gebeten, den Standort Rothenbuckel auf seine Eignung als Feuerwehrhausstandort zu prüfen. Ausschlaggebend für diese Bitte war für uns, dass dieser Standort anders als die Fleckenhöhe keine Begehrlichkeiten für eine weitere bauliche Entwicklung weckt. Er ist, wie sich jetzt herausgestellt hat, tatsächlich eine ernst zu nehmende Alternative, die die Fleckenhöhe schonen würde.
Allerdings und das hat die bisherige Prüfung des Standorts ergeben, eine mit gravierenden Nachteilen. Da sind zum einen die Erschließungskosten, die wegen des zusätzlichen Straßenabzweigs einen im Vergleich zur Fleckenhöhe sehr viel höheren Betrag erfordern würden. Da wäre zum zweiten die Tatsache, dass der Standort Rothenbuckel feuerwehrtechnisch um einiges schlechter zu bewerten ist als der Standort Fleckenhöhe. Wir nehmen in dieser Hinsicht die Argumente unserer Feuerwehr, wie sie in der letzten Stellungnahme der Kommandanten gegenüber dem Gemeinderat vorgebracht wurden, sehr ernst. Zum Dritten muss festgestellt werden, dass bei einer Erschließung des Standorts Rothenbuckel wegen der noch ausstehenden planungsrechtlichen Entscheidungen im Vergleich zur Fleckenhöhe mit einem wesentlich längeren zeitlichen Vorlauf gerechnet werden muss, was nebenbei bemerkt, wiederum zu höheren Kosten zum Erhalt der bisherigen Feuerwehreinrichtungen führen wird.
Erhebliche Mehrkosten, zeitliche Verzögerung und feuerwehrtechnische Nachteile beim Standort Rothenbuckel – wollen wir diese Nachteile in Kauf nehmen, um unser Ziel die Fleckenhöhe zu schonen, zu erreichen? Die Mehrheit von Bündnis 90/Die Grünen meint nein. Wir haben uns schweren Herzens für die Fleckenhöhe entschieden, weil hier – bei vergleichbar schwerem Eingriff in die Natur – eine Realisierung kostengünstiger, zeitnaher und anforderungsangepasster zu haben ist. Wir wissen, dass wir viele unserer Mitglieder mit dieser Entscheidung sehr enttäuschen, aber eine andere Entscheidung können wir aus den genannten Gründen vor den Bürgerinnen und Bürgern nicht verantworten.
Unser Fraktionsmitglied, Beate Maier-Vogel, hat sich für den Rothenbuckel als Standort entschieden. Ihre Beweggründe wird sie an dieser Stelle ebenfalls darlegen.
Karola Keitel, Marc Purreiter und Brigitte Kalkofen
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