Und Noch einmal: Der Monmouthplatz in Waldbronn

Der Monmouthplatz verbindet zwei historische Gebäude im Kern von Reichenbach. Die Planung, die der Ausschuss für Umwelt und Technik im vergangenen Jahr – gegen unsere Stimmen – befürwortet hat, sieht vor, den Platz möglichst vollständig mit Parkplätzen zu belegen. Aus jetzt 14 Parkplätzen sollten 21 werden. Wir finden, eine reine Parkplatzfläche ohne jegliches Grün wird der besonderen Situation des Monmouthplatzes nicht gerecht und haben deshalb die Planung abgelehnt. Ein weiterer Grund war die kapitale Fichte im hinteren Bereich des Platzes, die für die Realisierung der Planung hätte gefällt werden müssen. Darüber hinaus bezogen wir uns auf die Zusage der Gemeinde, Flächen möglichst versickerungsfähig zu gestalten. Diesen Ansatz sahen wir in der Planung nicht berücksichtigt. Wir freuen uns, dass die Verwaltung beide Einwände aufgegriffen hat und nun in der letzten Sitzung des AUT eine geänderte Planung vorstellte. Dafür möchten wir ausdrücklich danken.

Fichte: Die Fichte darf nun stehenbleiben, dafür wird es einen Parkplatz weniger geben. Natürlich finden wir es gut, dass der Baum nicht gefällt wird, allerdings sehen wir den Verzicht auf nur einen Parkplatz als zu wenig an, um den Baum erhalten zu können. Die Grünfläche, in der er steht, ist schon jetzt ziemlich klein. Durch die zwei Parkplätze, die nun in unmittelbarer Nähe der Fichte geplant werden, wird dem Baum ein großer Anteil noch offener Fläche in seinem Wurzelbereich genommen. Außerdem muss in dem Bereich ein weiterer Baum, ein Spitzahorn, gefällt werden. Wir stellten deshalb den Antrag, auf diese zwei Parkplätze zu verzichten und stattdessen, die Grünzone zu erweitern. Wir freuen uns, dass auch Mitglieder anderer Fraktionen unserem Antrag zustimmten. Bei einem Stimmenverhältnis von 4 ja- und 4 nein-Stimmen wurde der Antrag allerdings abgelehnt. Schade!

Versickerung: Immer wieder muss der Hetzelbach bei großen Regenereignissen ungeklärtes Mischwasser zu Tal und in die Alb leiten, das eigentlich der Kläranlage zugeführt werden müsste. Die Folgen sieht man am erodierten Bachbett und an dem Kolk, der zurzeit mit großem Aufwand und viel Geld saniert werden muss. Es ist also wichtig, dass die Flächen in unserem Ort möglichst versickerungsfähig gestaltet werden. Das würde auch zur Gundwasserneubildung und zu einem besseren Kleinklima beitragen – eine wichtige Maßnahme der Klimawandel-Anpassungsstrategie. Gründe genug also, auch beim Monmouthplatz die Versickerungsmöglichkeiten zu überdenken. Leider, so erläuterte es Herr Dahlhauser vom Technischen Amt, bestehe der Untergrund überwiegend aus tonigem Material, das kein Sickerwasser aufnähme. Der Untergrund unter dem Platz müsste zunächst auf einer Tiefe bis zu etwa einem Meter ausgetauscht werden. Da darunter aber immer noch versickerungsunfähige Schichten lägen und ein Wasserstau in diesem Bereich angrenzende Gebäude gefährde, wäre es notwendig, Drainagerohre einzubauen, um das Wasser in die Kanalisation zu führen. Mehrkosten: ca. 90.000 €. Auf unsere Frage, wieviel Wasser denn am Ende in der Kanalisation landen würde, bekamen wir zur Antwort: mehr als 60 %. Wegen der offensichtlichen Unverhältnismäßigkeit zwischen Aufwand und gewünschtem Ergebnis haben wir dieser Maßnahme letztlich – wie die anderen Fraktionen auch – nicht zustimmen können.

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