Wahlprüfsteine des Gesamtelternbeirats | Antworten der Grünen Fraktion 20. Mai 202431. Mai 2024 Der Gesamtelternbeirat der Ettlinger Schulen hat den Fraktionen im Ettlinger Gemeinderat eine Fragenliste – Wahlprüfsteine – zugestellt, um im Rahmen der Kommunalwahlen zu schulpolitischen Fragen Stellung zu beziehen. Hier unsere Antworten: Gebäude und Ausstattung In der Tat sind einige unserer Schulgebäude in die Jahre gekommen. Nach sehr langem Hin und Her wird nun die Schillerschule einer Generalsanierung unterzogen. Die Schule erhält eine Mensa, wodurch sie auch für eine Ganztagsschule gerüstet sein wird. Gleichzeitig wird das Außengelände, das durch den Mensabau etwas verkleinert wird, neu gestaltet und bietet den Schülerinnen und Schülern vielfältige Bewegungsmöglichkeiten, die ganz besonders bei einer ganztätigen Beschulung notwendig sind. Auch die Sanierung und Neugestaltung anderer Schulgebäude haben wir sehr unterstützt, wie z.B. die J.-P.-H-Grundschule in Schöllbronn, die nun dreizügig werden kann. Ganz aktuell wird die Mittagsverpflegung und-betreuung an der Thiebauthschule in das ehemalige und nun umzubauende Lehrschwimmbecken verlegt, sodass die Schule vier Klassenräume hinzugewinnen kann. Gleichfalls stehen Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen in der Grundschule Oberweier und Bruchhausen an. All diese Maßnahmen hat die Grüne Fraktion einstimmig befürwortet. Im Rahmen dieser Baumaßnahmen werden natürlich auch die Innenräume den zukünftigen Anforderungen angepasst. Auch dem stimmten und stimmen wir ohne Vorbehalte zu, denn dahinter stehen immer die pädagogischen Forderungen und Bedürfnisse, die von den Schulleitungen angemeldet werden. Wie Sie richtig anmerken, brauchen Schulen außer pädagogisch sinnvoll eingerichteten Klassenräumen auch Räume für Differenzierung, für selbstorganisiertes Lernen und für Entspannung der Schülerinnen und Schüler, ganz besonders, wenn es sich um ganztägige Beschulung und Betreuung geht. In der Pädagogik sprechen wir auch davon, dass der Raum der „dritte Pädagoge“ ist (die Klasse und die Lehrpersonen sind die ersten bzw. zweiten Pädagogen). Ganz in diesem Sinne unterstützen wir die Mittelanforderungen der Schulleitungen. Schulessen/Mensa Dieser Punkt wurde schon mehrfach im Gemeinderat beraten. Unsere Position war und ist stets, dem Anbieter, der die beste Qualität (Frische, Ausgewogenheit, Orientierung an den Vorgaben der Ernährungswissenschaft, Bioprodukte u.v.a.m.) anbietet, den Zuschlag zu geben. Da bei der Auswahl der Caterer die Eltern immer einbezogen werden, z.B. auch bei den Probeessen, gehen wir davon aus, dass Sie selbst als Vertreter der Elternschaft Ihre Voten einbringen in Absprache mit den Schulleitungen. Was eine flächendeckende Mittagsversorgung anbelangt, ist diese davon abhängig, ob an der jeweiligen Schule eine ganztägige Betreuung/Beschulung stattfindet. Wenn ja, wird ein Mittagessen angeboten. Im Grunde genommen, müssen diese Fragen an das Bildungsamt (BJFS) gestellt werden. Schulsozialarbeit Schulsozialarbeit an den Schulen leistet einen sehr wertvollen Beitrag zum sozialen Miteinander im schulischen Bereich. Darüber hinaus ist Schulsozialarbeit ein wesentlicher Faktor bei der Prävention für die soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Daher ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass an allen Schulen Schulsozialarbeit implementiert wird. Entscheidend dafür sind die Haushaltsmittel. Wir setzen uns dafür ein, dass die notwendigen Finanzmittel in den Haushalt eingestellt werden. Ob sich dafür eine Mehrheit finden lässt, werden die nächsten Haushaltsberatungen zeigen. Schulkindbetreuung Wie bei all Ihren Fragen zur Weiterentwicklung der Schul- und Bildungslandschaft in Ettlingen, sollte ein Schulentwicklungsplan die Grundlage für zukünftige Planungen bieten. Leider ist der vorliegende Schulentwicklungsplan veraltet (über 10 Jahre alt) und entspricht in keiner Weise mehr den Veränderungen im Bildungsbereich. Wir haben schon mehrfach eine Neuauflage des Schulentwicklungsplans angemahnt, denn dieser berücksichtigt die Prognose der Schülerzahlen und erfordert die Mitwirkung der Schulen und der Elternschaft. Dafür setzen wir uns nachdrücklich ein. Damit würden auch Perspektiven für die ganztägige Beschulung und Betreuung sowohl im Grundschul- als auch im Sekundarschulbereich (G9, Ganztagsschule) entwickelt werden können. Prinzipiell ist es so, dass bei der gebundenen Ganztagsschule das Land das Personal stellt und Zuschüsse für die Ausstattung des Ganztagesbetriebs gewährt. In Ettlingen ist die Pestalozzischule die einzige Ganztagsschule in gebundener Form. Die Anne-Frank-Realschule und das Albertus-Magnus-Gymnasium sind offene Ganztagsschulen. Das bedeutet, dass die Kommune für das Betreuungspersonal (Essensausgabe, Erzieherinnen im Hort und bei der verlässlichen Grundschule) aufkommen muss. Die Elternschaft in Ettlingen wünscht dieses offene Betreuungskonzept, weil es flexibler erscheint und nur vereinzelt verpflichtender Unterricht im Nachmittagsbereich stattfindet (in der Sekundarstufe I und II ergibt sich durch die umfangreichere Stundentafel natürlich, dass verpflichtender Unterricht am Nachmittag stattfindet). Die Erstellung eines Schulentwicklungsplans ist uns ein dringendes Anliegen. Wir werden da nicht lockerlassen. IT-Infrastruktur Die Ettlinger Schulen sind schon seit Langem recht gut mit IT-Infrastruktur ausgestattet. Das liegt zum einen daran, dass mit der IuK-Abteilung die Schulen auf sehr guten Service und Betreuung der Schulnetze zurückgreifen können. Dafür werden die Schulen von einigen anderen Kommunen im Landkreis sehr beneidet. Zum anderen aber geschieht auch die Beschaffung der Ausstattung über die IuK-Abteilung, was die Schulen sehr entlastet und für eine hohe Qualität der Ausstattung steht. Auch die weitere Digitalisierung an den Schulen wird von der Abteilung unterstützt. Was nun den Ersatz älterer Geräte anbelangt, werden dafür die Zuwendungen des Landes und des Bundes verwendet (Digitalisierungspakt, Lernmittelpauschalen). Darüber hinaus wird auch die Stadt als Schulträgerin in die Verantwortung genommen bei der Beschaffung von Ersatzgeräten. Der Gemeinderat entscheidet entsprechend der Haushaltsvorlage über die weitere Ausstattung der Schulen. Wir setzen uns für eine bestmögliche Ausstattung der Schulen auch im digitalen Bereich ein. Doch auch hier ist es so, dass jede einzelne Schule einen Medienentwicklungsplan vorlegen muss, in dem sie die Notwendigkeit von Anschaffungen mit der entsprechenden Zielperspektive des Bildungsplans begründet. In der Regel nehmen wir Kontakt mit den Schulen auf, um uns ein Bild über die Situation vor Ort zu machen. Prävention, Beratung & soziales Leben Wie oben schon erläutert, ist es für uns Grüne äußerst wichtig, dass mit der Schulsozialarbeit, die an allen Schulen notwendig ist, Prävention im sozialen Bereich stattfindet. Dies ist eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, aber auch für Eltern. Darüber hinaus ist auch das Bildungsamt (BJFS) Ansprechpartner und kann bei Bedarf Vernetzungen herstellen. Wir unterstützen alle Bedarfe, die in diesem Bereich angemeldet werden und freuen uns, wenn Eltern uns konkrete Verbesserungswünsche mitteilen. Schulwege und Schulkindbeförderung Durch die allgemeine Schulpflicht gehört auch der Schulweg zum Verantwortungsbereich der Kommune. Für uns ist es äußerst wichtig, dass Schulwege sicher und für Kinder und Jugendliche auch selbstständig zu bewältigen sind. Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad/Roller muss der von der Schule erprobte und empfohlene Schulweg Gefahren und Gefährdungen meiden. In der Regel werden die Eltern bei der Erstellung der Schulwegpläne einbezogen und können sich mit ihren Sorgen und Bedenken einbringen. Sollten hier Unzulänglichkeiten auftreten, die uns zur Kenntnis gebracht werden, setzen wir uns für eine Prüfung und ggf. für eine Beseitigung der Gefahrenquellen ein. Von Seiten der Schulleitungen ist uns bekannt, dass eine große Gefährdung von den s.g. „Elterntaxis“ ausgeht. Häufig entstünde vor dem Schulzugang ein Gedränge und eine Unübersichtlichkeit der Verkehrssituation vor allem für Grundschulkinder. Schulreinigung Sauberkeit und Hygiene sind im Schulalltag vor allem im Sanitärbereich äußerst wichtig. Uns sind durchaus einzelne Fälle bekannt, wo das zuständige Reinigungsunternehmen durch häufigen Personalwechsel und unterlassene Anleitung der Reinigungskräfte seinem Auftrag nicht vollumfänglich gerecht wurde. Unseres Wissens wurden diese Missstände beseitigt. Grundsätzlich machen die Schulen die besten Erfahrungen mit bei der Stadt angestellten Reinigungskräften. Wenn diese Mitarbeiterinnen über längere Zeit an einer Schule tätig sind, identifizieren sie nicht mit „ihrer“ Schule und zeigen Ehrgeiz darin, alles sauber und hygienisch zu reinigen. Wir Grüne favorisieren dieses Modell der „eigenen“ Reinigungskräfte. Im Namen der Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN im Ettlinger GemeinderatIhre Christa Becker-Binder | Realschulrektorin i.R.
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