Ein Schritt nach vorn im Klimaschutz Waldbronn

Mit der Erstellung eines Energieplans ist Waldbronn vielen anderen Kommunen voraus. Das gilt sogar bundesweit, denn ein Energie- bzw. Wärmeplan ist zwar in Baden-Württemberg für größere Kommunen bereits verpflichtend und für kleinere wie Waldbronn freiwillig, bundesweit soll er aber erst ab 2024 eingeführt werden.  Der Vorsprung im Planungsprozess zahlt sich im Klimaschutz aber erst aus, wenn auch zügig die im Energieplan aufgeführten priorisierten Maßnahmen angegangen und umgesetzt werden. Darum ging es vorrangig bei der Behandlung des Themas in der letzten Gemeinderatssitzung.

Den Energieplan, der bereits im März dem Ausschuss für Umwelt und Technik zur Beratung vorgelegt wurde, stellten unsere Klimaschutzbeauftragte, Marie-Luise Blau, und Melanie Meyer von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises (UEA) vor. Der Plan fasst wesentliche Daten zum Energiebedarf, aufgeschlüsselt nach Zweck und Art der Energieträger, zusammen und zieht Rückschlüsse auf den Strom- und Wärmebedarf verschiedener Quartiere in Waldbronn. Daraus kann dann z.B. abgelesen werden, wo Nahwärmenetze wirtschaftlich betrieben werden können und wo man besser auf einzelne Wärmepumpen setzen sollte. Auch Daten zur Mobilität wurden erhoben und ausgewertet. Aus all dem leitet der Energieplan vorrangig umzusetzende „prioritäre“ Maßnahmen ab.  Diese in den nächsten drei Jahren anzugehen und nach Möglichkeit umzusetzen, hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 18.10. einstimmig beschlossen. Beschlossen wurde auch, den von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises erarbeiteten Energieplan als Handlungsrichtschnur für den Klimaschutz auf allen Ebenen der Gemeindeverwaltung zu etablieren. Weiter hat sich Waldbronn zu dem Landkreisziel, bis 2035 klimaneutral zu werden, bekannt. Zur Finanzierung der Maßnahmen wurde beschlossen ein energetisches Quartierskonzept aufzulegen, das nach dem Bundesprogramm zur energetischen Stadtsanierung gefördert wird. Das wird die Gemeinde ca. 30.000 € kosten. Innerhalb dieses Rahmens wird es auch möglich, ein Sanierungsgebiet in Waldbronn auszuweisen, was finanzielle Vorteile für die energetische Sanierung von Gebäuden bringt. Alles in Allem halten wir die Beschlüsse zum Klimaschutz für konsequent und zielführend. Deshalb haben wir selbstverständlich zugestimmt. Wir hoffen natürlich, dass nun die Umsetzung der priorisierten Maßnahmen bald beginnt und dass sie erfolgreich verläuft. Dabei halten wir die Maßnahmen auf dem Wärmesektor für besonders wichtig – das Thema brennt vielen Gebäudebesitzern unter den Nägeln. Deshalb hatten wir im April – aufbauend auf den Ergebnissen des Energieplans – den Antrag Entwicklung einer leitungsgebundenen erneuerbaren Wärmeversorgung mit drei konkreten Ansätzen für Nahwärmenetze bzw. für die Nutzung mehr erneuerbarer Energien im bereits vorhandenen Netz der Energiezentrale gestellt. Erste Gespräche hat die Gemeinde, wie wir auf der Gemeinderatssitzung erfuhren, hierzu bereits geführt. Erfreulich ist auch, dass in der Energiezentrale bald eine hocheffiziente Wärmepumpe eingesetzt werden soll. Für das weitere Vorangehen braucht die Gemeinde allerdings von Seiten der Energieversorger einen verlässlichen Partner, der mitzieht. Wir können nur hoffen, dass der bald gefunden wird.

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