Sicherer Hafen Ettlingen?

Seenotrettung ist gemäß internationalem Seerecht für alle Küstenstaaten und für alle Schiffe und Besatzungen eine Pflicht, egal warum die Menschen in Not geraten sind. Trotzdem werden die Helfer von den Regierungen einiger EUStaaten kriminalisiert und Häfen geschlossen. Das, obwohl in den vergangenen 3 Jahren ca. 9700 Menschen als Tote oder Vermisste im zentralen Mittelmeer gelten (Quelle: UNHCR).

Im Mittelmeer sind zurzeit sechs Hilfsschiffe unterwegs. Davon ist nur eines wintertauglich und hinreichend ausgestattet, um Menschen in Not auch wirklich helfen zu können. Diese Schiffe, mit völlig entkräfteten Menschen an Bord, suchen wochenlang nach einem sicheren Hafen, wo die Flüchtlinge an Land gehen dürfen. Während dieser Zeit der Suche sterben zahllose andere Menschen, weil die Rettungsschiffe zu lange belegt sind.

Europa, also wir, schottet sich systematisch von all dem Leid ab. Was können wir tun? Wir leben ja nicht am Mittelmeer.

Im Rahmen von „Städtebündnis Sicherer Häfen“ können wir als Kommune aktiv(er) werden und das BMI zum Handeln auffordern. Auch wenn wir damit nicht die Ursachen für die Flucht beheben können, signalisieren damit die Bereitschaft, uns mit der Situation der Flüchtlinge zu beschäftigen. Und das wäre doch ein Anfang.

Ihr Andreas Pérrin

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