Energieversorgung: Eine geerbte Krise

Die Blauäugigkeit und Halbherzigkeit der Bundespolitik der letzten 4 Legislaturperioden für eine gesicherte, CO2-freie Energieversorgung muss nun die gesamte Gesellschaft mit exorbitanten Preisen ausbaden. Der gravierendste strate­gische Fehler war, auf die Ressourcen unzuverlässiger Staaten zu setzen.

Klagen hilft jetzt nicht, wir müssen zeitlich befristet in den sauren Apfel beißen und den Ausstieg aus Gas, Kohle und Öl verzögern. Aber wir müssen vor allem die richtigen strategischen Schlüsse aus dem Desaster ziehen. Heimische Quellen wie Sonne, Wind, Erdwärme und Biogas machen uns dauerhaft unabhängig und krisensicher. Die große gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, diese Energie­quellen kurzfristig und kostengünstig nutzbar zu machen.

Ettlingen ist hierbei auf einem guten Weg. Projekte für groß­flächige Fotovoltaikanlagen wurden bereits im Gemeinderat beschlossen. Die Klärung für eine große Biogas-Anlage aus Grünabfällen schreitet voran. Damit könnten wir den Bedarf an Erdgas für die Nahwärmenetze und Haushalte reduzieren.

Der Wiedereinstieg in die Kernenergie ist keine Option, denn die Risiken sind zu hoch, die Endlagerung ist ungelöst, die Kühlung mit Flusswasser ist gefährdet, Uran kommt ebenfalls aus den kritischen Ländern und die Bauzeiten betragen mehr als 20 Jahre – zu spät für die Klimaschutzziele.  

Ihr Reinhard Schrieber

Artikel kommentieren