Mit den Förstern in den Waldbronner Wald – diesmal per Fahrrad

Traditionell findet bei der Letzten Sitzung des Gemeinderats vor der Sommerpause ein „Waldbegang“ statt – geplant und fachkundig begleitet von Revierleiter, Josef Mayer, und dem Leiter des Forstamts (Landratsamt), Martin Moosmayer. Dieses Mal und das war neu, gab es eine Tour mit dem Fahrrad durch das Waldgebiet, das sich südlich des Kurparks bis an die Bebauung von Busenbach erstreckt. Erfreulich, dass zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Einladung gefolgt waren und sich so eine ziemlich große Gruppe auf den Weg durch den Wald machte. Auch diesmal war wieder die forstliche Reaktion auf den Klimawandel das alles beherrschende Thema. Gleich zu Beginn erläuterte Josef Mayer anhand des Stumpfs einer abgesägten 190-jährigen Buche die im Klimawandel liegenden Ursachen für das relativ schnelle Absterben des mächtigen Baums. Er begann ca. 1833 sein Wachstum und überdauerte viele Epochen. In den letzten 10 Jahren gab es schlicht zu wenig Wasser. Die hohen Temperaturen und geringere Niederschläge sorgten nicht nur für ein Austrocknen des Bodens, sondern auch dafür, dass der Baum mehr Wasser verdunstete, sein Bedarf also stieg.  Schließlich konnte er sich nicht mehr richtig versorgen und starb ab. Aus Gründen der Verkehrssicherheit musste er in diesem Frühjahr gefällt werden. Mit der Förderung der Naturverjüngung und der Bevorzugung von Eichen, die als klimaresilienter gelten, versucht der Forst, eine stabilere Waldgesellschaft zu erhalten, wie uns anhand verschiedener Waldsituationen auf unserem Weg verdeutlicht wurde. Bei Neupflanzungen wird auf wärmeliebende Baumarten wie Esskastanie, Wildkirsche und Elsbeere zurückgegriffen. Ob das alles erfolgreich sein wird, wird man erst in vielen Jahren beurteilen können. Wenn der Klimawandel so fortschreitet, wie befürchtet, ist nach den Worten von Josef Mayer, wohl nicht damit zu rechnen, dass die Bäume ein so hohes Alter erreichen, wie die starke Buche, deren Stumpf wir am Anfang besichtigten. So gibt es an vielen Stellen in unserem Wald bereits heute traurige Bilder von großen abgestorbenen Buchen zu besichtigen. Am Ende unserer Exkursion nahmen wir noch das Waldrefugium beim alten Busenbacher Waldspielplatz in Augenschein. In diesem artenreichen Bereich wird der Wald sich überwiegend selbst überlassen. Forstliche Eingriffe finden nur zur Verkehrssicherheit statt. Als Trittsteinbiotope zwischen den Waldrefugien hat der Forst besondere Baumgruppen „Habitatbäume“ aus der Nutzung genommen. Waldrefugien und Habitatbaumgruppen sind Naturschutzmaßnahmen im Wald, die den Artenreichtum fördern. Das begrüßen wir selbstverständlich sehr.

Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern eine schöne Sommerzeit und gute Erholung.

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